Augenarzt
Der ärztliche Bereitschaftsdienst in Deutschland ist unter der Rufnummer “116117” erreichbar. Dort kann die eigene Situation eingeschätzt oder ein Termin beim Augenarzt vereinbart werden. Für regelmäßige Kontrolluntersuchungen eignet sich zudem die 116117-App, über die Arztpraxen gefunden und Termine direkt gebucht werden können.
Falls die Terminvergabe beim Augenarzt schwierig ist, könnt ihr jederzeit als Selbstzahler/-in eine private Augenambulanz aufsuchen, auch als gesetzlich Versicherte. Einige Krankenhäuser betreiben ebenfalls private Augenambulanzen. Informiert euch vorab, ob eine solche Option besteht! Dort kann oft auch eine Chefarzt-Behandlung erfolgen, entweder für Privatversicherte oder auf Selbstzahlerbasis. Sprechstunden für Privatversicherte gibt es beispielsweise in der Klinik für Augenheilkunde der Charité Berlin.
Zudem gibt es sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Angebote zur Terminvermittlung, wie beispielsweise:
Arztbesuch
Ein Arztbesuch erfordert eine gute Vorbereitung. Besonders in Kliniken können die Wartezeiten enorm sein. Ich habe selbst trotz eines Anmeldetermins bereits 6 - 7 Stunden (!) auf einen Oberarzt gewartet. Daher meine ich es ernst, wenn ich euch rate, Essen und Trinken mitzunehmen. Es kann vorkommen, dass die Cafeteria geschlossen ist, daher sorgt für ausreichend Verpflegung.
Auch an Unterhaltung in Offline-Form solltet ihr denken. Audiobooks oder Zeitungen sind hilfreich, da nicht jedes Krankenhaus eine stabile Internetverbindung bietet.
An sommerlichen und besonders hellen Tagen ist außerdem eine Sonnenbrille dringend empfehlenswert. Beim Augenarzt werden die Pupillen meist mit Mydriatika getropft, um eine bessere Untersuchung des Augenhintergrunds zu ermöglichen. Die Tropfen bewirken eine Pupillenerweiterung (Mydriasis) und teilweise eine Lähmung des Ziliarmuskels, wodurch die Akkommodation (Fokussieren auf nahe Objekte) vorübergehend eingeschränkt ist. Durch das Weitstellen der Pupille ist das Auge stark blendempfindlich, und das Sehen im Nahbereich kann verschwommen sein. Eine Sonnenbrille hilft, die extreme Blendempfindlichkeit zu lindern. Autofahren ist nach der Anwendung nicht erlaubt, da das Sehvermögen für mehrere Stunden beeinträchtigt sein kann. Daher auch bitte an den Rücktransport denken!
Checkliste für den Arztbesuch:
- Krankenkassenkarte und ggf. Überweisungsschein mitnehmen
- Etwas zu essen mitnehmen
- Ausreichend trinken mitnehmen
- Sonnenbrille nicht vergessen (Augen können lichtempfindlich sein)
- Offline-Beschäftigung (z. B. Buch, Musik, Podcast) bereithalten
- Rückfahrt organisieren (Öffentliche Verkehrsmittel oder Abholung durch Bekannte)
- Krankschreibung einplanen – die extrem langen Wartezeiten können überraschen!
- Notizbuch und Stift mitnehmen
Wichtige Punkte für das Arztgespräch:
- Notizen machen: Ihr bekommt oft eine Zusammenfassung von einem Assistenzarzt, aber diese können Tippfehler oder widersprüchliche Aussagen enthalten. Verlasst euch nicht blind darauf, sondern achtet selbst genau darauf, was gesagt wird, und recherchiert die Aussagen gegebenenfalls.
- Alle medizinischen Aufzeichnungen aushändigen lassen: Eure Daten gehören euch. Ihr habt das Recht, jede OCT-Aufnahme oder jedes Operationsprotokoll direkt vor Ort ausdrucken zu lassen und mitzunehmen. Da die Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern oft noch schleppend verläuft, sind vollständige Unterlagen essenziell, insbesondere wenn ihr die Klinik wechselt. So kann der Verlauf eurer Erkrankung besser nachverfolgt werden.
- Digitale Patientenakte (ePA) prüfen: Jede Diagnose wird in der digitalen Patientenakte erfasst. Es ist entscheidend, diese Einträge regelmäßig zu überprüfen. In meinem Fall gab es zwei fehlerhafte Diagnosen, die ich korrigieren lassen konnte. Falsche Diagnosen können gravierende Folgen haben, etwa bei der Aufnahme in eine private Krankenversicherung. Jede Diagnose ist mit einem ICD-Code versehen, über den sich mithilfe einer ICD-Code-Suche allgemeine Informationen abrufen lassen.